DIE FRUCHTFOLGE
Höhere Erträge durch wechselnde Anbauflächen
Schon seit der Einführung der „Drei-Felder Wirtschaft“ und der damit verbundenen Ertragssteigerung ist den Menschen bewusst, dass die Kulturpflanzen auf den Anbauflächen wechseln sollten, damit die Felder keiner zu einseitigen Dauerbelastung ausgesetzt sind.
Dies hält den Boden vital, die Pflanzen gesund und steigert die Ernten!
Jede Pflanzenart stellt individuelle Ansprüche an den Boden bzw. entzieht ihm verschiedene Kombinationen und vor allem unterschiedliche Mengen an Nährstoffen. Je nach dem Ausmaß des Nährstoffentzuges unterscheidet man „Stark-, Mittelstark- und Schwachzehrer“ unter den Kulturpflanzen.
Die Kulturpflanzen bilden unterschiedlich dichte bzw. tiefreichende Wurzelsysteme aus bzw. bleiben mehr oder weniger inhaltsstoffreiche Pflanzenreste am Ende der Kultur auf und im Boden zurück. So gelangen am Ende (oder vor) der Gartensaison auch die in den zurückbleibenden Reste dieser Pflanzen gespeicherten Inhaltsstoffe über die Umwandlung durch die zahlreichen Bodenlebewesen als Nährstoffe zurück in den Boden.
Idealerweise wechselt man die Anbauflächen jährlich. Einige Pflanzenarten geben auch Stoffe an den Boden ab, die für andere Arten von Nachteil sind.
Positiver Nebeneffekt der Fruchtfolge ist auch die optimale Nutzung der Fläche. Sie können so nämlich mehr als eine Gemüseart pro Beet und Saison kultivieren und dementsprechend auch mehr von Ihrem eigenen Gemüse ernten!
Beispiele für mögliche Fruchtfolgen:
Vorfrucht |
Hauptfrucht |
Nachfrucht |
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oder Salate |
Gründüngung |
Gründüngung
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oder Kohlrabi
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Gründüngung
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Gründüngung
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oder Kohlrabi |
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Mais oder |
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Frühe und späte Sorten
Zu beachten ist auch, dass es von einigen Gemüsearten frühe und späte Sorten gibt. Ein typisches Beispiel ist die Karotte Napoli F1, die bei guter Kultur und Witterung rund 90 Tage nach der Aussaat geerntet werden kann. Das ist deutlich rascher als bei den meisten Karottensorten. Man kann sie sowohl als Vorfrucht, als auch als Nachfrucht verwenden (da sie erntereif ist noch ehe es zu herbstlich wird).
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Bodenverbesserung/Gründüngung
Eine Sonderstellung in der Fruchtfolge nehmen sogenannte Zwischenfrüchte ein. Besser bekannt sind sie als Gründüngungspflanzen.
Gründüngung wird zur Verbesserung der Bodenstruktur (Lockerung), Förderung des Bodenlebens, der Bekämpfung von Schädlingen (Klee kann bei der Abwehr der Kleinen Kohlfliege helfen) und damit auch zur Verbesserung der Nährstoffsituation im Beet durchgeführt. Sie können als Nachfrucht, nach einer zeitig beendeten Nachfrucht und vor oder anstelle der Vorfrucht im Frühling angewendet werden.
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Bitte beachten Sie, dass es bei der Einarbeitung des Schnittgutes in den Boden zuerst zu einer Mangelerscheinung an Stickstoff kommt. Deshalb empfehlen wir, ausreichend Stickstoff in Form von Hornspänen, Kompost, oder in anderer mineralischer oder organischer Form, mit der Einarbeitung des Schnittgutes in den Boden einzubringen.
Bei Spätsommer- bzw. Herbstaussaat werden die Gründüngungspflanzen abfrieren; bei Frühjahresanwendung muss durch zeitgerechtes Abmähen eine unerwünschte Samenausbildung der „Dünger-Pflanzen“ verhindert werden. |
Düngung
Am besten kombiniert der Gärtner zur richtigen Bodenpflege die mechanische Bodenbearbeitung abwechselnd mit allen Möglichkeiten der Nährstoffergänzung (Mineraldüngergaben, reifer Kompost, Pferde-oder Rindermist und Gründüngung) und dies im ständigen Wechsel über mehrere Gartensaisonen - so hält man den Boden lebendig und vital.
Bei der Düngung mit Mist ist in jedem Fall zu beachten dass KEIN Geflügelmist verwendet wird, sondern am besten gut verrotteter Pferde- oder Rindermist. Ausgebracht sollte der Mist immer im Herbst werden (zum auswintern) und keinesfalls VOR manchen Kulturen wie z.B. Karotten, Lauch, etc. da sonst bei diesen Kulturen mit verstärktem Schädlingsbefall (die nämlich den Mist lieben) zu rechnen ist. Pferdemist gibt es mittlerweile auch in pelletierter und somit leicht zu handhabender Form im Handel.