PFLEGE
für jahrelang ungetrübten Spaß am Gras
Überblick über den JAHRESPLAN zur Pflege einer Profi-Sportanlage:
Für den privat genutzten Rasen bedeutet das kurz zusammengefasst:
Regelmäßig mähen - so wächst das Gras dicht und gleichmäßig.
Bedarfsgerecht düngen, weder darf der Rasen Mangelerscheinungen zeigen, noch sollte überdüngt werden.
Je nach Bedarf und vor allem bevor Dürreschäden auftreten bewässern.
Unkraut regelmäßig entfernen, bevor es großflächig zum Problem wird.
Moos soll durch richtige Pflege vermieden werden!
Arbeiten Sie den Rasen mit einem Rechen zeitig im Frühjahr und im Herbst sehr intensiv durch und/oder vertikutieren Sie einmal im Jahr; auf stark verdichteten, schweren Böden eventuell sogar zweimal.
Schnittgut und Herbstlaub sollten immer so rasch wie möglich entfernt werden.
Beschädigungen der Grasnarbe sollen so rasch wie möglich geschlossen werden, damit sich keine unerwünschten Pflanzen im Rasen ansiedeln können (laufende Nachsaat)
Rasen mähen
Zweck des Rasenmähens ist NICHT NUR das Einkürzen der Pflanzen.
Wird das Schneiden richtig durchgeführt, entwickelt sich ein sehr vitaler und strapazfähiger Rasen, weil das Gras auf die Blattverluste mit immer dichter werdendem Pflanzenaufbau reagiert - die Pflanze bestockt sich!
Es gilt das Gras nur so lang wachsen zu lassen, dass man das Aushungern der Graswurzeln vermeidet und kurz genug, um dem Rasen ein attraktives Aussehen zu verleihen. Die Schnitthöhe sollte im Laufe der Wachstumsperiode nur wenig variieren.
Mähen Sie also den Rasen nicht zu selten, nur unregelmäßig und dann zu tief!
Man sollte unbedingt darauf achten, dass beim Mähen nie mehr als höchstens 1/3 der Blattlänge entfernt wird. Das Schnittgut sollte unbedingt sofort vom Rasen entfernt werden. Den besten Schnitt erhält man bei trockenem Wetter, aber NICHT in voller Sonne! In Trockenperioden soll nach dem Mähen ganz kurz bewässert werden, um den Feuchtigkeitsverlust zu reduzieren - im Schnittgut ist ja Wasser, das den Pflanzen entzogen wurde.
Wenn Sie Ihren Rasenmäher gut PFLEGEN, die Messer SCHARF halten und mit der richtigen Geschwindigkeit mähen, dann wird der Schnitt an den Gräsern nur geringen Schaden anrichten.
Hat der Rasenmäher stumpfe Messer, zeigt sich das rasch durch unschöne, braune und manchmal breit ausgefranste Schnittkanten der Blätter.
Rasen bewässern
Richtiges Beregnen in Kombination mit ausreichender Düngung ist die Grundlage für erfolgreiche Rasenpflege! Der Rasen darf nicht verdursten und nicht ertrinken!
FALSCH
...ist zu häufig, zu gering und selten, oder zu stark zu bewässern, denn dies bewirkt nur flaches Wurzelwachstum und der Rasen wird trockenheitsanfällig.
RICHTIG
...ist, den Boden unterm Jahr bei fehlenden Niederschlägen regelmäßig alle 7-14 Tage gründlich zu durchfeuchten und in den heißen Monaten nicht zu tief zu mähen, denn höhere Pflanzen beschatten den Boden besser, was die Verdunstung reduziert!
DIE RICHTIGE WASSERMENGE
Die ausgebrachte Wassermenge hängt von der Förderleistung ihrer Beregnungsanlage, Wasserpumpe bzw. Hauswasserleitung ab! Die Dauer der Beregnung alleine sagt also noch nichts über die ausgebrachte Wassermenge pro m2 aus!
Überprüfen Sie die Gießleistung bei der ersten Inbetriebnahme ganz einfach, indem Sie ein Gefäß mit bekannter Fläche in der beregneten Fläche platzieren und die aufgefangene Wassermenge pro Zeiteinheit notieren. Danach können Sie die Wassergabe exakt berechnen, auf einen ganzen Quadratmeter umlegen und die Gießmenge über die Beregnungsdauer steuern.
Rasen lüften (vertikutieren, aerifizieren)
lm Rasen sammelt sich im Laufe eines Jahres viel organischer Abfall, wie z.B. abgestorbene Grasblätter, Reste vom Schnittgut, Blätter von Bäumen und Büschen.
Es bildet sich an der Basis der Graspflanzen eine dichte Schicht, die Mulchschicht oder Rasenfilz. Diese quillt beim Bewässern auf wie ein Schwamm und hält Wasser, Luft und Nährstoffe vom Boden und damit auch von den Wurzeln fern.
Vertikutieren, also vertikales einschneiden der obersten Zentimeter des Bodens, ist die beste Methode zur mechanischen Entfernung von Abfall im Rasen. Außerdem wird eine zu dichte Grasnarbe ausgedünnt, und das tote, nicht verweste Pflanzenmaterial aus dem Rasen entfernt. Vertikutiert wird am besten im Frühjahr und/oder Herbst, je nach Bodendichte - in jedem Fall aber erst dann wenn der Boden (noch) nicht zu feucht ist.
Muss tiefer gelüftet werden, bedient man sich eines Aerifiziergerätes. Dieses stanzt (je nach Modell und Bauart) meist zylindrische Stoppel aus dem Boden. Die so entstandenen Löcher werden sofort mit Sand oder einem Erd-Sandgemisch verfüllt und stellen neuen, gut durchlüfteten Wurzelraum dar.
Im Herbst sollte das auf den Rasen gefallene Laub mindestens einmal pro Woche entfernt werden. Im Frühjahr wirkt sich abrechen auf einem sauber in den Winter gegangenen Rasen fördernd aus.
Rasen Topdressing
Beim Topdressing wird ein sandiges Material über die Grasfläche verteilt, um den Rasen eben zu machen und gleichzeitig das Graswachstum zu verbessem. Es wird jeweils nur eine Schicht von ca. 0,5 cm hinzugeführt. Außerdem kann damit sofort nach dem Vertikutieren der Boden verbessert werden.
Rasen düngen
Als Faustregel für die Versorgung der 3 wichtigsten Grasarten im Rasen kann das Verhältnis von: N : P : K = 3 : 0,5 : 2 oder N : P2O5 : K2O = 1 : 0,4 : 0,8 - 1 dienen.
Auch beim Düngen, speziell mit stickstoffbetonten Düngern ist mit Maß und Ziel vorzugehen, denn Überdüngung wird von den Pflanzen ebensowenig vertragen, wie Mangel. Außerdem ist der Zeitpunkt in der Vegetationsperiode entscheidend. Optimal sind eine Startdüngung im Frühjahr mit Langzeitdünger, und ein bis zwei Nachdüngungen in der Folge, je nach verwendetem Mittel. Im Winter sollte gar nicht und im Herbst nicht stickstoffbetont, sondern kaliumbetont mit dafür geeigneten Herbst-Düngern gearbeitet werden. Stickstoff regt den Blattwuchs zu sehr an, das Gras kommt dann mit zu weichem Blatt in den Winter und ist so anfälliger, vor allem für Pilzkrankheiten wie den Schneeschimmel.
Kaliumbetonte Dünger sorgen dafür, dass in der Pflanze weniger Wasser im Gewebe benötigt wird, daher ist der Gesamtaufbau der Pflanze wesentlich fester und widerstandsfähiger, auch gegenüber Krankheiten und Schädlingen.
Zur Erhaltung eines schönen und vitalen Rasens mit großer Triebdichte muss man rasengerechte Düngersorten und -mengen zuführen, und zwar in bestimmten Zeiträumen, die sich nach dem Graswachstum richten (der zugeführte Dünger verursacht natürlich nicht nur verstärktes Wachstum, sondern auch häufigeres Mähen). Beobachten Sie Ihren Rasen und registrieren Sie die farblichen Veränderungen, die Ihr Gras mit dem Nachlassen der Düngerwirkung zeigt. So können Sie am besten den für Ihren Standort, Rasentyp, und Witterungsbereich richtigen Dünger, die passende auszubringende Menge und die richtigen Intervalle festlegen. Am besten wird nämlich gedüngt BEVOR Vergilbungen/Aufhellungen im Rasen sichtbar werden!
An die Bedrürfnisse der Rasengräser angepasste bewirken, dass sich ein gesunder Rasen mit schöner, frischer Blattfarbe entwickelt. Unkraut und Moos können nicht Fuß fassen, und der Rasen ist widerstandsfähig gegenüber Trockenheit und Krankheiten.
Ausbringen von Dünger erfolgt am besten, wenn das Gras trocken ist (gilt nicht bei Kombinationsprodukt Rasendünger mit Unkrautvernichter). Den Rasen nach Ausbringen der Düngergabe bewässern.
Rasen erneuern ohne umgraben
Es ist typisch für stark beanspruchte Stellen des Rasens, dass dort Lücken entstehen, weil die primär erwünschten Grasarten fehlen, oder zumindest sehr zurückgedrängt wurden. Sind nun zwar größere Flächen aber nicht die gesamte Grasnarbe zerstört, so muss nicht alles umgebrochen werden, solange noch ca. 40% der Gesamtfläche in Ordnung sind.
Sieht Ihr Rasen so aus?
Hier kann mit speziellen Regenerations-Rasenmischungen noch repariert werden, indem man den vorhandenen Rasen sehr kurz (1,5-2 cm) mäht, danach die kahlen Stellen gut vorbereitet, indem sie gründlich einige Zentimeter tief gelockert (vertikutiert) und eventuell durch Einarbeiten von Quarzsand der Körnung 03-05 verbessert werden.
An den so behandelten Stellen verwendet man nun eine Regenerationsmischung wie z.B. Austrosaat Sportrasen NACHSAAT QuickPlay sport,
oder Austrosaat Gartenrasen NACHSAAT Easy green
deren Samen man nur 5 mm tief in den Boden einarbeitet (auf keinen Fall tiefer!). Großflächige Lockerungen werden danach am besten mit Gitterwalzen, kleinere Schäden eventuell mit Trittbrettern oberflächlich verdichtet.
Ist nicht genügend natürliche Bodenfeuchtigkeit vorhanden, muss vorsichtig, am besten mehrmals täglich (nie in der Sonne) mit geringen Wassergaben beregnet werden. Auf diese Weise behandelt, wird der neue Rasen schnell eine dichte Grasnarbe bilden, die gemäht wird, sobald sie 6-8 cm hoch ist.